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Dieses Zitat des deutschen Juristen Erich Otto Häußler bestimmt das Berufsleben von Dr. Dirk Müssig, angehender Patentanwalt und ehemaliger Schüler des Gymnasiums Michelstadt (Abiturjahrgang 2001). Am Montagabend berichtete er in der Aula des Gymnasiums unter dem Titel „Big Business Patente – von Daniel Düsentrieb zum Millionär?“ über das Leben eines Patentanwaltes.

 

Nach seinem Abitur 2001 absolvierte Dirk Müssig seinen Zivildienst bei der Integra und begann 2002 mit einem Physikstudium an der TU Darmstadt. Seine Promotion erfolgte am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum, an dem er auch schon sein erstes Patent über ein Verfahren, um eine bestmögliche und sichere Bestrahlung von Patienten zu gewährleisten erwarb.

Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium und einer vierjährigen Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt und bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung begann Dirk Müssig eine 34-monatige Ausbildung zu einem Patentanwalt.

In seiner Einführung erklärte Dr. Müssig zunächst einmal, was ein Patent eigentlich ist, es muss nämlich die Kriterien der Neuheit erfüllen, eine erfinderische Tätigkeit und eine gewerbliche Anwendbarkeit müssen zudem gegeben sein.

Dr Müssig berichtete, dass1964 ein mit 5000 Schafen beladenes Schiff im

Hafenbecken von Kuwait sinkt, das auch als Trinkwasserreservoir verwendet wird.

Um eine Verunreinigung des Wassers zu verhindern, musste das Schiff schnell und sicher geborgen werden. Der dänische Ingenieur Karl Krøyer leitete mit einer Pumpe mit Luft gefüllte Plastikbällchen (Styropor) über ein Rohr (5) in den Frachtraum des gesunkenen Schiffes. Der Auftrieb von 27 Millionen Plastikbällchen hob das Schiff schließlich an die

Oberfläche. 1965 meldet der Erfinder seine Erfindung zum Patent an.

Was der Ingenieur allerdings nicht wusste, war, dass 1949 in einem Walt-Disney-Heft genau dieses Verfahren schon einmal beschrieben worden war und er somit mit seiner Erfindung das Kriterium der Neuheit nicht erfüllen konnte.

Weiterhin beschreibt der Referent den langen und manchmal auch etwas mühsamen Weg der Patentbeantragung und gab wertvolle Tipps, wie man erfolgreich ein Patent anmelden kann. Das ganze wurde durch lustige und skurrile Beispiele gewürzt.

Im Folgenden erläuterte Dr. Müssig das sogenannte „Arbeitnehmer-Erfindungs-Gesetz“.

Trotz dieser erschreckend bürokratischen Nomenklatur war auch dieser Teil der Präsentation unterhaltsam und amüsant.

Am Ende seines spannenden Vortrags verwies Dr. Müssig auf das Deutsche Patent- und Markenamt (www.dpma.de), wo jeder Unternehmer in etwa 20 Millionen Patentdokumenten, technisch von den Spezialisten des Amtes geprüft und bearbeitet, frei recherchieren und  verfügen kann.

Thomas Schüssler