Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Michelstadt mit dem Förderpreis der Sparkassenstiftung der Sparkasse Odenwaldkreis geehrt
In feierlicher Atmosphäre wurden am Abend des 14. September 2022 in der Mensa des Gymnasiums Michelstadt zum 18. Mal die Förderpreise „Realität und Vision“ an Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen schulischer Projekte in den Bereichen Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Kunst Herausragendes geschaffen haben, verliehen.
Nach einem lockeren Empfang, eröffneten Frau Christiane Schwermer, Leiterin des Fachbereichs I, gesanglich brillant mit ihrer klaren Alt-Stimme, und Herr Christoph Fuchs, versiert mit Gitarre und Kazoo, die Preisverleihung musikalisch
Nicole Kelbert-Gerbig von der Sparkasse Odenwaldkreis, führte mit ihrer Moderation charmant und gekonnt durch den Abend.
In seiner Eröffnungsrede freute sich Schulleiter Richard Knapp, dass der Förderpreis, der bereits seit 2002 vergeben wird und damit am Gymnasium Michelstadt eine lange Tradition hat, nach zweijähriger pandemiebedingter Pause nun wieder vergeben werden kann und zeigte sich stolz ob der hervorragenden Qualität der großartigen Werke der Preisträgerinnen und Preisträger.
Außerdem sprach Richard Knapp der Sparkassenstiftung der Sparkasse Odenwaldkreis, den Mitgliedern der Wettbewerbsjury, den betreuenden Lehrkräften sowie Christiane Schwermer und Christoph Fuchs seinen Dank aus.
Uwe Klauer, Direktor der Sparkasse Odenwaldkreis, äußerte sich froh darüber, mit der Sparkassenstiftung, die mittlerweile über ein Stiftungskapital von über 7 Millionen Euro verfügt, Gutes für die Region und insbesondere für die Jugendlichen tun zu können.
Der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis betonte, dass die Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis alle weiterführenden Schulen und zahlreiche Grundschulen und Kindergärten des Kreises unterstützt. Außerdem überreichte er an Dr. Martin Klose, Vorstandsmitglied des Schulvereins, eine Spende des Odenwaldkreises, die den Schülerinnen und Schülern zu Gute kommen wird.
Der Erste Stadtrat Robert Tietz stellte als Vertreter der Stadt Michelstadt ebenso die Wichtigkeit der Förderung von Kindern und Jugendlichen heraus.
Mit dem Musikstück „Was keiner wagt“ stimmten Christiane Schwermer und Christoph Fuchs im Anschluss an die Grußworte besinnliche Töne an und schafften damit einen vortrefflichen Übergang zur Ehrung der Schülerin Sarah Stürmer. Sie wurde mit einem der drei dritten Preise für eine spannende, in Englisch verfasste Arbeit mit dem Titel „Wasser als Ressource und der Umgang mit Wasser“ ausgezeichnet. Juliane Wastl, die Sarah Stürmer im Englischleistungskurs unterrichtet, betonte in ihrer Laudatio das außergewöhnliche Engagement der Schülerin, die das Publikum für die Bedeutung der Ressource Wasser sensibilisiert.
Die Schüler Kevin Klipenstein und Catharina Becker, die einen 18 minütigen Kurzfilm über die Werte und Lebensumstände ihrer Generation, der Generation Z, produziert haben, wurden dafür mit einem dritten Preis belohnt. Michael Kinstler erläuterte in seiner Laudatio die Merkmale der Generation Z und durch die Präsentation eines Filmausschnitts konnte das Publikum einen interessanten Einblick in das Denken und Leben dieser Generation, deren Entwicklung stark durch die Coronapandemie geprägt wurde, erhalten.
Ebenfalls mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurden Marco Leipnitz, Tom Gelhorn und Max Ernst für ihren Film „Breaking Times“, einen Kurzfilm, der anhand von Zeitzeugeninterviews Kindheit und Jugend in der DDR dokumentiert und der auf der Internetseite https://breakingtimes.de/ abrufbar ist. Die Leistung der drei Schüler wurde bereits bei dem bundesweiten Wettbewerb „Umbruchszeiten“ mit einem ersten Preis gewürdigt. Melanie Koniordos, Leiterin des Fachbereichs II, die die Schüler bei ihrer Arbeit betreute, hielt die Laudatio und freute sich über den Erfolg.
Im Anschluss boten Christiane Schwermer und Christoph Fuchs eine äußerst gelungene Interpretation des Liedes „Die Gedanken sind frei“ dar und leiteten den zweiten Teil der Preisverleihung ein.
Mit einem Sonderpreis wurde zunächst Leonie Jeckel, eine Schülerin der neunten Klasse, geehrt. Sie hatte ein Gemälde mit dem Titel „Erde und Weltraum“ kreiert, das an eine Kollage erinnert..
Die Schüler*in Thai An Nguyen wurde für ihr künstlerisches Werk „To my past and to my future self“ honoriert. Laudator Alexander Wessinger würdigte in seiner Rede den Mut, Schmerz und Verlorenheit zu zeigen.
Den Schmerz und den Identitätsverlust, den Frauen oft mit einer Heirat erleiden müssen, griffen die beiden ehemaligen Schülerinnen Inn-Soe Hong und Mir Mahwish, die in diesem Jahr das Abitur abgelegt haben, künstlerisch auf. Ihr Kunstwerk, bestehend aus einem Brautkleid aus Papier, Fotos und lyrischen Texten mit dem Titel „Feminismus? Von typischen Frauenbildern“ zeigt in bedrückender Ehrlichkeit das Schicksal so vieler Frauen weltweit, die sich nicht frei entfalten können, Objekt sind und ein Leben jenseits des eigenen Willen führen.
Mit dem ersten Preis für Einzelarbeiten wurde das künstlerische Werk „Rassismus“ von Inn-Soe Hong belohnt. Laudator Alexander Wessinger war sichtlich bewegt von der schmerzhaften Auseinandersetzung mit der Thematik und bezeichnete das Werk aus Fotografien und Malerei als ein Kunstwerk, das im Gedächtnis bleibt. Inn-Soe Hong zeigt an Bildern aus ihrem Lebensweg auf, wie sehr sie unter den immer wiederkehrenden rassistischen Bemerkungen, die sich auf ihr asiatisches Aussehen bezogen, gelitten hat und wie verzweifelt sie dagegen anzukämpfen versucht hat – ein mutiger und wichtiger Appell für gegenseitige Akzeptanz und gegen Rassismus.
Der erste Preis für Gruppenarbeiten entfiel auf die Schüler Hannes Specht, Ilias Zemplin und Marco Leipnitz, die mit den von ihnen erfundenen und entwickelten „Sentry Bots“ in diesem Jahr bereits den fünften Platz beim Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ errungen haben.
Mit den „Sentry Bots“ ist es den Schülern gelungen, ein widerstandsfähiges Robotersystem zu entwickeln, das beispielsweise zur Überwachung oder zur Reinigung von Lüftungsschächten eingesetzt werden kann. In einer Laudatio ehrte Schulleiter Richard Knapp die Leistung der drei Schüler und dankte dem Betreuer des Projektes Dr. Daniel Löb sowie dem Lern- und Forschungszentrum Odenwald für die Unterstützung.
Das Publikum zeigte sich von den ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträgen begeistert und bewegt und hatte im Anschluss an die formelle Preisverleihung Gelegenheit, mit den Preisträger*innen ins Gespräch zu kommen und die Werke ausgiebig zu betrachten.
Allen Preisträger*innen gilt unser herzlichster Glückwunsch und Dank!