In der Reihe naturwissenschaftliche Vorträge „horizonte“ ließ es sich  Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Anthoni – Oberarzt am Universitätsklinikum Münster – als Absolvent des Gymnasiums Michelstadt nicht nehmen, über sein spezielles Fachgebiet sehr eindrucksvoll und informativ zu referieren.

 

Schwerpunktmäßig richteten sich die Ausführungen von Dr. Anthoni auf die Thematik „Organspende“. Sehr detailliert ging der Referent auf solche Aspekte ein wie: Wer wird Organspender? Wie läuft eine Organspende ab? Was passiert konkret bei der Transplantation?

Offenbar ist es gegenwärtig eine Tatsache, dass mehr Patienten auf der Warteliste registriert sind, als Organspender zur Verfügung stehen. Herr Anthoni sprach von einer „sehr gravierenden Diskrepanz“. Er sieht als eine Ursache des Organspendemangels die deutsche Gesetzgebung, die es ermöglichen würde, dass auch bei vorliegendem Einverständnis des Spenders Angehörige die Entnahme verweigern könnten.

Wichtig war dem Referenten der Verweis darauf, dass eine Organentnahme von Anfang bis Ende wie eine Operation ablaufen würde und strengen Kriterien unterliegt! Die Würde des Spenders bleibt jederzeit bewahrt! Das Auditorium konnte in Bild und Ton die Transplantation einer Niere miterleben.

Herr Anthoni befürchtet, dass „die Leute erschreckend uninformiert sind und damit sehr ängstlich…“. Eine internationale Schlüsselrolle bei der Förderung der Organtransplantation spielt die Stiftung Eurotransplant. Diese gemeinnützige Organisation vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von Spenderorganen. Für die Koordinierung und Förderung der Organspende in Deutschland ist die DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) zuständig. Ziel ist es, allen Patientinnen und Patienten so schnell wie möglich die notwendige Transplantation zu ermöglichen.

Einen Organspenderausweis kann man u. a. beim Arzt, in der Apotheke, bei den Gesundheitsämtern, den Krakenkassen oder aber auch online beantragen. Es gibt viele Gründe, sich für eine Organspende zu entscheiden. Eine ist entscheidend: Organspende rettet Leben!

SG 03/2011